Lagavulin 8 Jahre
Aroma: Sofort recht weich, mit sauberen, frischen Noten, schwachen Andeutungen von Milchschokolade und Zitrone und entwickelt dann aromatischen, nach See riechenden Rauch, zusammen mit trocknenden, maritimen Noten, subtil getreidig. Eine vorher aufgetauchte prickelnde Sensation entwickelt sich nun, während die typische Lagavulin Trockenheit als frisch gedruckte Zeitung auftaucht. Sanftest rußig. Weicher, voller und runder mit etwas Wasser: Nicht riesig fruchtig aber grade mit einer Spur von roter Beerenkonfitüre vielleicht, unter der Rauchigkeit, die scharf in den Fokus tritt.
Geschmack: Eine beruhigend leichte Textur, mit einem grandios ins Schwarze treffenden Lagavulin Geschmack, der irgendwie sogar größer ist als erwartet. Süß, rauchig und wärmend, mit einer wachsenden, rauchig-bissigen Schärfe, dann trocken, mit mehr Rauch. Verkohlt, mit minziger, dunkler Schokolade. Wunderschön balanciert in der Mitte des Gaumens, dann salzig, im Ofen angebrannte Schalen gebackener Kartoffeln und Rauch. Etwas Wasser macht die Sache runder, der Geschmack ist immer noch mächtig aber saftiger, süßer würziger und kitzelt nun auf der Zunge, minz-frisch und wärmend. Im Körper leicht, wird angenehm ölig. Im Nachklang wunderschön, sauber, sehr lang und rauchig. Geschmeidig umhüllt subtil minziger Rauch schokoladige Tannine, hinterläßt eine späte trocknende Note, die sich mit der Zeit zeigt. Er ist wärmend, sanft und immer noch rauchig mit etwas Wasser, nun nicht mehr so lang oder intens, dennoch hinterläßt er den Gaumen trocken, während sich süßer Rauch im Atem hält.
Ausbau: Gereift in europäischen und amerikanischen refill Eichenfässer
Besonderheit: Aged exclusively in refill American oak casks - europäische und amerikanische refill Eichenfässer sagt die Presseeklärung. Der Lagavulin 8 Jahre ist der Auftakt zu den 200 Jahr Feiern, er soll allerdings in 2016 2 Releases geben. Warum ein 8 jähriger zur Feier des Tages? In den 1880ern kam Alfred Barnard, den man als den ersten whisky Autoren bezeichnen könnte auf seiner berühmten Rundreise auch zu Lagavulin. Dort durfte er einen 8 jährigen Lagavulin probieren, "exceptionally fine and held in high repute." Mit dem 8 jährigen schlägt man also zwei Fliegen mit einer Klappe, ganz legitim wird ein junger Laga angepriesen, der sich auf Tradition und Alfred Barnard berufen kann. Laut der bottlers note kann der Jungspund ja alles außer singen und tanzen. Aber Kudos für das Alter auf dem Etikett.